Die Behandlung richtet sich nach der genauen Ursache des Hormonmangels. Liegt ein Tumor der Hypophyse vor, hängt das Vorgehen davon ab, um welche Art von Tumor es sich handelt und wie groß dieser ist. Wird der Tumor durch eine Operation oder durch Medikamente verkleinert oder entfernt, kann sich die Funktion der Hirnanhangsdrüse wieder teilweise oder ganz erholen. Nach einer Strahlenbehandlung kann sich die Hypophysenfunktion allerdings auch noch nach Jahren verschlechtern.
Besteht bei einem Patienten aufgrund einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse ein Hormonmangel, müssen die entsprechenden Hormone ersetzt werden (Substitutionstherapie). Zum Glück lassen sich heutzutage alle Hormone der bei Hypophyseninsuffizienz betroffenen Drüsen ersetzen. Der Patient erhält genau soviel Hormone wie sein Körper benötigt und eine gesunde Hirnanhangsdrüse bzw. die vom Hormonmangel betroffene Drüse produzieren würde. Die fehlenden Hormone müssen im Rahmen einer Substitutionstherapie nach gelegentlicher Überprüfung lebenslang ersetzt werden. Eine Ausnahme bildet Prolaktin, das nicht ersetzt wird.
Falls notwendig werden folgende Hormone - an den jeweiligen Bedarf angepasst - in Form von Medikamenten ersetzt:
- Kortisol (= Hydrokortison) bei Unterfunktion der Nebennierenrinde. Hydrokortison wird in mehreren Einzeldosen über den Tag verteilt und höher dosiert eingenommen. Bei Stresssituationen wie einer größeren Verletzung, Operation und Fieber muss die Hydrokortisondosis höher dosiert werden!!
- Thyroxin bei Unterfunktion der Schilddrüse
- Östradiol/Progesteron-Abkömmlinge (Frau) oder Testosteron (Mann) bei Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen: . Bei Kinderwunsch ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine zusätzliche Therapie mit pulsatil appliziertem GnRH oder mit hCG/hMG möglich.
- Wachstumshormon bei Wachstumshormonmangel
Hormon der Hypophysenhinterlappens (Analog des antidiuretischen Hormons/DDAVP) bei eingeschränkter Funktion des Hypophysenhinterlappens (Diabetes insipidus).
Werden die Hormone in der richtigen Dosierung eingenommen, haben sie keine hat schädlichen Nebenwirkungen.