Addison-Krankheit - Kortisonmangel

Addison-Krankheit


Nebenniereninsuffizienz - Kortisonmangel

Was ist eine Addison-Krankheit?

Die Addison-Krankheit, auch Morbus Addison oder primäre Nebennierenrindeninsuffizienz genannt, ist eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Dabei kommt es durch eine Zerstörung der Nebenniere zu einem Mangel an Hormonen (Botenstoffen).

Die häufigste Ursache der Addison-Krankheit ist ein Autoimmunprozess, d. h. ein Vorgang, bei dem das körpereigene Abwehrsystem aus ungeklärten Gründen gegen das Nebennierengewebe reagiert und dieses zerstört. Wesentlich seltenere Ursachen für eine Schädigung der Nebennierenrinde sind Tumore oder Infektionen.

Welche Hormone bildet die Nebennierenrinde?

Zu den wichtigsten Hormonen, die in der Nebennierenrinde produziert werden, gehört das Kortisol. Es hat im Organismus mehrere wichtige Funktionen, u. a. die Energieversorgung des Körpers. Auch an der Reaktion der körpereigenen Abwehr auf Infektionen, Verletzungen und seelischen Stress ist Kortisol beteiligt.
Von ebenfalls entscheidender Bedeutung ist das in der Nebennierenrinde gebildete Hormon Aldosteron. Es veranlasst die Niere, Natrium und damit auch Wasser im Körper zurückzuhalten. Beim Aldosteronmangel verliert der Körper Kochsalz und Wasser, so dass der Blutdruck absinkt.

Welche Beschwerden treten auf?

Bei einer Addison-Krankheit kommt es zu Appetitmangel, Übelkeit und Gewichtsverlust. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt. Auch die Fähigkeit des Körpers, Infektionen abzuwehren, nimmt ab. Der Blutdruck ist niedrig, durch den Natriummangel besteht oft ein gesteigerter Hunger nach Salz. Die Hormonstörungen führen zu einer braunen Verfärbung der Haut. Dadurch wirken die Betroffenen trotz ihrer Beschwerden auf den ersten Blick gebräunt und gesund.
Während der Körper eine sich langsam entwickelnde Addison-Krankheit zunächst kompensiert, können akute Störungen, wie Verletzungen oder Infektionen zu einer massiven Verschlechterung der Beschwerden führen, der so genannten ,"Addison-Krise". Diese ist lebensbedrohend und geht einher mit Erbrechen, Durchfall, Bewusstseinstrübung, Blutdruckabfall und manchmal hohem Fieber.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Die Addison-Krankheit wird in der Regel durch eine Hormonspezialistin bzw. einen Hormonspezialisten (Endokrinolog:in) festgestellt, die/der verschiedene Blut- und Hormontests durchführt.

Wie wird die Addison-Krankheit behandelt?

Die Therapie des Morbus Addison besteht in der Gabe der fehlenden Hormone. Dabei verschreibt die Ärztin oder der Arzt das körpereigene Hormon Cortisol in Tablettenform (Hydrocortison), um den Mangel an Cortisol auszugleichen. Das fehlende Aldosteron kann durch die Einnahme von Fludrocortison ausgeglichen werden.
Wichtig ist, zu wissen, dass der Organismus im Falle von außergewöhnlichen Stress-Situationen seine Cortisol-Eigenproduktion auf ein Mehrfaches des Normalen erhöht. Deshalb müssen Patienten bei außergewöhnlichen körperlichen Belastungen wie Operationen, Verletzungen oder Infektionen mehr Cortisol einnehmen.

Notfallbehandlung

Patient:innen und Angehörige müssen über die Möglichkeit eines schweren Hormonmangels Bescheid wissen. Mit Abstand am wichtigsten und für die/den Patient:in bedrohlich ist der schwere, nicht ausreichend behandelte Mangel des Nebennierenrindenhormons Hydrocortison. Er tritt vor allem dann auf, wenn z. B. bei einer schweren Verletzung, einer Operation oder bei Fieber die Menge an Hydrocortison nicht erhöht worden ist. Daran ist immer zu denken, wenn Patienten ungewöhnlich schläfrig und apathisch werden, evtl. brechen müssen oder Durchfall haben.
In diesem Fall muss die Ärztin oder der Arzt unverzüglich hinzugezogen und zunächst Hydrocortison sowie Flüssigkeit über eine Vene verabreicht werden muss. Die weitere Behandlung erfolgt auf einer Intensivstation.

Was kommt nach der Behandlung

Da sich zerstörtes Nebennierengewebe nicht regenerieren kann, muss die Therapie ein Leben lang erfolgen.
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